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45 Jahre VW Golf
Gerald Balser, 24. Oktober 2019
Gegen Ende 1973 stand ich in einer großen leeren Halle der FE (Forschung und Entwicklung) von VW in Wolfsburg und begutachtete zusammen mit weiteren Kollegen aus dem Marketingbereich zwei auf Hochglanz polierte Prototypen: der von Giugiaro gestylte künftige VW Golf und das Konkurrenzprodukt der Tochterfirma, der spätere Audi 50. Der VW wirkte vernünftig und war etwas größer, der Audi dagegen irgendwie flotter. Wir waren damals absolut nicht sicher, welches der beiden Fahrzeuge als Nachfolger des Käfers das erfolgreichere sein werde. Da selbst die größten Optimisten bei VW nicht glauben konnten, dass es möglich wäre, die vom Käfer gewohnten hohen Verkaufszahlen mit nur einem Nachfolger zu erreichen, überlegten wir, ob nicht beide unter der Marke VW antreten sollten. Audi war verständlicherweise von dieser Idee nicht begeistert. Die Entscheidung wurde zunächst vertagt und man beschloss, erst einmal den Erfolg des neuen VW Golf abzuwarten.
Mit dem VW Passat und dem VW Scirocco hatte sich VW auf Windnamen festgelegt. Diese Karte war allerdings ausgereizt. Zu Wind passt Wasser. „Golf“ als verkürzte Bezeichnung des Golfstromes war die ursprüngliche Idee für den Namen des wenig später angebotenen Käfer-Nachfolgers. „Spiegel Online“ irrt mit der Behauptung, ursprünglich hätte der Käfer-Nachfolger Scirocco und seine sportliche Variante Scirocco Coupé heißen sollen. Wir im Marketing waren uns einig, zu einem eigenständigen Fahrzeug gehört auch ein eigenständiger Modellname. Die Werbeagentur „Doyle Dane Bernbach“ brachte die Namensgebung in eine andere Richtung mit der Werbeaktion „Der neue Volkssport: Golf“. Golf als Sportart, daran hatten wir eigentlich nicht gedacht. Aber die Werbeaktion war einfach zu gut, um sie abzuschmettern. Wir fingen an umzudenken. Nun war der Weg frei für Namen von Sportarten.
Am 24. Oktober 2019 - nach 45 Jahren - feierte VW in einer glänzend organisierten, weltweiten Internet-Show die Premiere der inzwischen 8. Golf-Generation. Mit 45 Jahren ist der Golf immer noch jung. Obwohl die Zukunft von VW elektrisch sein soll, hat man die Entwicklungskosten für den „The all-new Golf“ nicht gescheut. Herausgekommen ist der beste Golf aller Zeiten. Äußerlich sicherlich als Golf sofort zu erkennen, wirkt sein neues, sportlich-dynamisches Design wie eine Verjüngungskur. Aber auch die inneren Werte kommen nicht zu kurz. Die neue, digitale Zeit spiegelt sich im mit Bildschirmen gespickten Cockpit ohne Knöpfe. Modernste Assistenz-Systeme sowie sein permanentes Online verschaffen dem Golf hohe Konnektivität und höchste Sicherheit. Nicht unbedingt selbstverständlich für ein kompaktes Auto.
VW ist stolz auf sein breites Angebot an Antrieben. Der normale Benziner ist nun ein Mildhybrid (eTSI) mit einer 48-Volt-Batterie. Es gibt den Benziner auch als Plug-in-Version (eHybrid) mit einer elektrischen Reichweite von 50 km. Der neue Diesel hat sogar zwei AdBlue-Einspritzungen und zwei hintereinander geschaltete SCR-Katalysatoren. Im Programm bleibt der aus dem Vorgänger bekannte Benziner mit zusätzlichem Erdgasantrieb (CNG). Den e-Golf wird es aber nicht mehr geben. Diese Rolle übernimmt der voll elektrische neue ID.3. Und hier erscheint auch das große Fragezeichen. Geht das Golf-Zeitalter seinem absehbaren Ende entgegen? Wird die 8. Generation die letzte sein? Ein Vergleich mit dem Käfer von 1974 verbietet sich hier. Der Käfer war konzeptionell am Ende, der Golf ist technisch eine Meisterleistung. Ob dem Elektroauto wirklich die Zukunft gehört oder ob die unterschiedlichsten Techniken noch viele Jahre parallel nebeneinander existieren werden, das kann niemand sicher voraussagen. Diesen neuen Golf muss man erst einmal aus dem Rennen schlagen und das wird nicht einfach.
Bild-Quellen: VW AG
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