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50 ist bei VW ein gefährliches Alter
Gerald Balser, 1. Januar 2022
Bei VW purzeln demnächst die „Jubiläen“. Der Passat (1973), der Golf (1974) und der Polo (1975) werden 50 Jahre alt. Zum Feiern ist es VW allerdings nicht zumute. Die einstigen Leistungsträger sind als Verbrenner nicht mehr so gefragt, sowohl beim Käufer als auch beim Hersteller. Erste Signale sind bereits zu erkennen. Der absolute Marktführer Golf ist nach den letzten Zahlen der monatlichen Neuzulassungen im Sinkflug begriffen, den Passat gibt es aktuell nur noch als Kombi (Variant) und selbst der neue, attraktive Polo kann den Abwärtstrend nicht aufhalten.
Schaut man genauer hin, dann dürfte diese Entwicklung eigentlich niemanden überraschen. Das SUV stiehlt den Limousinen inzwischen die Show. Das SUV ist nicht wesentlich teurer als seine Basis-Limousine, bietet aber deutlich mehr. Der VW-Kunde hat die Wahl zwischen Passat und Tiguan/Allspace, Golf und T-Roc, Polo und T-Cross bzw. Taigo. Was folgt daraus? Jeder 4. neu zugelassene Pkw ist ein SUV.
Eine weitere Konkurrenz entsteht durch die neuen E-Autos. Der ID.3 hat den e-Golf abgelöst und wird ganz offiziell als Golf-Nachfolger gehandelt. Die beiden SUV, ID.4 und ID.5, rücken dem Passat auf die Pelle. Ein direkter Passat-Konkurrent, das Raumwunder ID.7, soll 2023 auf den Markt kommen. Der für Ende 2022 angekündigte ID.2 könnte dem Polo endgültig das Leben aushauchen und auch den up! ersetzen. Für die Generation, die mit diesen populären Klassikern aufgewachsen ist, sind solche Gedanken schrecklich. Schade ist auch, dass VW mit der neuen Technik sein Namenskonzept gewandelt hat, weg von attraktiven Namen, zurück zu den Anfängen als der Käfer noch Typ 1 bzw. 1300 hieß. Schon damals empfand die Öffentlichkeit die von Technikern erfundenen VW-Namen als emotionslos und eben zu technisch. Auch wenn es immer schwerer wird, geeignete Autonamen zu finden, ID.3 oder ID.4, so trocken muss ein schickes E-Auto wirklich nicht heißen. Nomen ist Omen. Aber vielleicht wollte man sich Arbeit sparen.
Konkurrenz im eigenen Hause
bei der Marke VW | ||
50 Jahre-Modelle | Verbrenner-Konkurrenz | Elektro-Konkurrenz |
Polo | T-Cross/Taigo | ID.2 |
Golf | T-Roc | ID.3 |
Passat | Arteon/Tiguan | ID.7/ID.4/ID.5 |
Fortschritt lässt sich bekanntlich nicht aufhalten. Zwar müssen die Verbrenner heute noch das Geld für die Weiterentwicklung des E-Autos verdienen, aber kein Hersteller kann sich auf Dauer leisten, technisch zweigleisig zu fahren. VW schaut bewundernd, aber auch etwas neidisch, auf den Konkurrenten Tesla, der ausschließlich vollelektrische E-Autos baut. Autobauer brauchen Planungssicherheit. Daher ist es nur folgerichtig, wenn der CEO von VW, Herbert Diess, ein schnelles, politisches Ende des Verbrenners befürwortet. Die Tage der einst so erfolgreichen VW-Modelle sind tatsächlich gezählt.
Der einst etwas träge Koloss VW hat seine Hausaufgaben gemacht. Der Konzern hat sich gut auf die kommende Zeit vorbereitet. Mit den neuen elektrischen Baukästen wird eine Profilierung und Differenzierung unter den Konzernmarken einfacher. Die Entwicklung neuer Modelle und die Besetzung, selbst kleiner Nischen, wird für VW nun noch einfacher, die Produktion in neuen, speziell für E-Autos entwickelten Giga-Fabriken sehr viel effizienter und billiger. Im Bereich Akku und Elektronik ist VW dabei, sich von asiatischen und amerikanischen Herstellern unabhängig zu machen. Natürlich, aller Anfang ist schwer, aber das Ende des Tunnels ist bereits sichtbar.
Aufgrund der bereits eingeleiteten E-Offensive gepaart mit der langjährigen Erfahrungen als qualitativ hochwertiger Volumenproduzent ist sich VW ganz sicher, sehr bald den Marktführer Tesla überholen zu können. Die Börse zumindest honoriert die Bestrebungen mit steigenden Kurswerten der VW-Aktie.
Bild-Quelle: VW AG
AUTOMOBILMARKT DEUTSCHLAND |
www.automobilmarktdeutschland.de |
Inhaber und Autor
Dipl. Oec. GERALD BALSER
St. Pete, FL.
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