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Elektroautos und Namen –
VW macht es sich einfach!
Gerald Balser, 4. Dezember 2020
VW machte es sich bisher nicht leicht. Für jedes neue Modell musste ein attraktiver Name her. Bei der ID-Familie will es sich VW offensichtlich mit einer Durchnumerierung der Modelle einfacher machen. Ich halte die Verwendung seelenloser Nummern und Zahlen im Zusammenhang mit E-Autos für einen Fehler. Abgesehen davon, dass VW mit seiner Marktmacht jede Produktbezeichnung durchsetzen kann, sollte man bedenken, dass Kunden sich unter Nummern nichts vorstellen und sich diese dadurch auch schlecht merken können.
Man kann ohne weiteres der Ansicht sein, dass echte Namen eher zu den emotionalen Verbrennern passen und nicht zu den auf Ökonomie und Umweltschutz getrimmten E-Autos. Verbrenner-Motoren haben Charakter. Sie sind robust, sportlich, edel, anspruchslos, usw. Motor und Karosserie können Emotionen aufbauen, die sich im Produktnamen wiederfinden sollten. Beim Elektromotor sehe ich diese Möglichkeiten so nicht. Er ist grundsätzlich eher unterkühlt, sachlich. Diesen Eindruck kann man durch die Verwendung von Zahlen bewusst verstärken. Genau dies tut zurzeit VW.
Markteinführungen bis 2024
ID.1 (Kleinstwagen) als Gegenstück zum up!
Markteinführung Mitte 2023
Auslieferung Ende 2023
ID.2 (Klein-SUV) als Gegenstück zum Polo/T-Cross
Markteinführung Ende 2023
Auslieferung Anfang 2024
ID.3 (Kompaktwagen)
als Gegenstück zum Golf
Markteinführung Mitte 2020
Auslieferung Ende 2020
ID.4 (MK-SUV)
als Gegenstück zum Tiguan
Markteinführung Ende 2020
Auslieferung 2021
ID.5 oder Crozz (MK-CUV)
als Coupé-Version des ID.4
Markteinführung Mitte 2021
Auslieferung Ende 2021
ID.6 oder Buzz (Kompakt-Van)
als Gegenstück zum Bulli/Touran
Markteinführung Anfang 2022
Auslieferung Mitte 2022
ID.7 oder Vizzion (Obere MK-Limo)
als Gegenstück zur Passat Limousine
Markteinführung Mitte 2022
Auslieferung Ende 2022
ID 7 oder Space Vizzion (Oberes MK-Kombi)
als Gegenstück zum Passat Variant
Markteinführung Mitte 2022
Auslieferung Ende 2022
ID.8 (OK-SUV) oder Crozz als Gegenstück zum Touareg
Markteinführung Anfang 2023
Auslieferung Mitte 2023
Die Weichen für die Modellbezeichnungen der neuen vollelektrischen Autos scheinen gestellt zu sein. Dennoch sollte VW bei der zu erwartenden Vielzahl der neuen Modelle das System aufweichen und zumindest im oberen Klassenbereich einen Mix aus Nummern und emotionalen Namen finden. Die bereits verwendeten Arbeitsnamen sind doch gar nicht so schlecht.
Ich möchte daran erinnern, dass VW in den Anfängen mit einer seelenlosen chronologischen Numerierung der VW-Modelle, mit Ausnahme des Käfers, nicht erfolgreich wurde. Die Kunden akzeptierten die offiziellen Bezeichnungen nicht und gaben den VW-Modellen eigene Namen.
Wer kennt heute schon die damalige offizielle Verkaufsbezeichnung VW 1300 für den Käfer, der intern Typ 1 genannt wurde. Der VW-Bus Bulli war der Typ2 , der VW 1500 (Limousine und Variant) Typ 3 und der Nasenbär (Limousine und Variant) der 411 bzw. Typ 4. Ähnlich wie heute durchlebte VW vor fast 50 Jahren einen Umbruch in der Technik, aber sehr viel radikaler und in kürzester Zeit. Dieser war jedoch nicht von oben gesteuert, sondern erfolgte aufgrund des veränderten Käuferverhaltens. Das alte VW-Konzept „luftgekühlter Heckmotor“ war am Ende. Gefragt war der moderne „wassergekühlte Frontmotor“. Mit dem Namen VW Passat für das erste Modell mit dem modernen Motorkonzept wollte VW den neuen Wind bei der Marke symbolisieren und das kam gut an.
VW 1500 Stufenheck
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AUTOMOBILMARKT DEUTSCHLAND |
www.automobilmarktdeutschland.de |
Inhaber und Autor
Dipl. Oec. GERALD BALSER
St. Pete, FL, Oktober 2016
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Gerald Balser
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