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IAA Frankfurt 2017
Gerald Balser, 13. September 2017
(Fotoquellen: privat)
Treffpunkt Zukunft
Die Initialen IAA (Internationale Automobil-Ausstellung) wirken in Deutschland elektrisierend, nicht von ungefähr, denn Frankfurt am Main beherbergt mit der IAA die größte Autoshow der Welt. Die diesjährige IAA wirkt aber nicht nur elektrisierend, sie ist auch elektrifiziert, d. h. nicht die IAA selbst, aber viele der Objekte der Begierde. Glaubte man noch vor zwei Jahren mit dem Motto "Mobilität verbindet" ganz vorne in der Entwicklung zu sein, ist man heute thematisch mehr als einen Meilenschritt weiter. Den Auslöser dazu hat die Automobilindustrie 2015, unmittelbar nach der IAA, mit der Dieselaffäre selbst geliefert. Nach anfänglich zögerlichen Ausflügen in Richtung E-Mobilität scheinen sich die Hersteller nun mit einer Flut von zukunftweisenden Concept Cars und Ankündigungen gegenseitig zu überbieten. Die IAA 2017 wird getreu ihrem Motto zum "Treffpunkt Zukunft" und die scheint "yellow, blue und green", aber vor allem "connected" und "autonom" zu werden. Bei so viel Optimismus in die Zukunft sind die Absagen einiger Hersteller (z. B. die gesamte Fiat-Gruppe, Peugeot, DS, Volvo, Nissan, Mitsubishi und sogar Tesla) mehr als nur ein Wermutstropfen. Für die einen Hersteller ist die Digitalmesse CeBit in Hannover bereits wichtiger als die Automesse IAA in Frankfurt, andere geben den Zwang zum Sparen unumwunden zu. Den rund ein Million Besuchern wird im September dennoch wieder ein Feuerwerk an Neuvorstellungen und Weltpremieren geboten. Vorneweg natürlich die deutschen Premiummarken.
„Unser Land wird sich drastisch verändern und ich freue mich darauf.“ Dieser Satz von der Grünen-Politikerin Göring-Eckardt findet auf der diesjährigen IAA in Frankfurt eine überraschende Bestätigung, allerdings in einem anderen Sinne. Die 67. IAA ist ganz anders. Sie ist nicht die übliche Autoausstellung mit Showcars, die danach nie wieder auftauchen, sondern ein Markt der Zukunft und diese hat in Frankfurt bereits begonnen. BMW bringt es mit dem Slogan "DIE ZUKUNFT IST JETZT" auf den Punkt. Die IAA hält sogar eine Überraschung bereit. Der als Schlafmütze beschimpfte und durch die Dieselaffäre so gebeutelte VW-Konzern zeigt sich in Hochform, ehrgeizig und kampfeslustig. Die Marke VW beansprucht laut dem Vorsitzenden des Markenvorstands von Volkswagen-PKW Herbert Diess nichts weniger als die Spitze der neuen Bewegung und hat sich das Ziel gesetzt, mit Beginn des Jahres 2025 mindestens 23 reinrassige E-Modelle anzubieten. Schon in drei Jahren, kommen die auf der IAA ausgestellten und nahezu serienreifen Concept Cars auf den Markt: zunächst der Elektro-Golf "I.D.“ und danach in kurzen Abständen das Freizeitauto und Raumwunder „I.D. Buzz“ sowie das Elektro-SUV „I.D. Crozz“.
Die deutschen Premiummarken Audi, BMW und Mercedes lassen keine Zweifel aufkommen. Die Automobile Zukunft wird elektrisch sein. Die größten Veränderungen wird aber nicht die Elektrifizierung, sondern die Digitalisierung des Autos zusammen mit dem autonomen Fahren bringen. Ein Anfang ist bei Audi mit dem neuen A8 bereits gemacht. Schritt für Schritt – international Level genannt – wird der Fahrer durch die Technik abgelöst werden. Das Smartphone wird zum Chauffeur. Ganz neue Aussichten für Jugendliche ohne Führerschein und nicht mehr fahrtüchtige Senioren. Audi wird sehr bald den bereits serienreifen "ELAINE" auf den Markt bringen. Die wahrscheinlich gar nicht so ferne Zukunft wird aber dem Concept Car "Aicon“ gehören, der ganz ohne Lenkrad und Pedale auskommt (höchste Stufe Level 5) und auf der IAA bereits bestaunt werden kann.
Die beiden anderen deutschen Premiummarken Mercedes und BMW stehen da keinesfalls zurück und zeigen auf der IAA ähnliche Vorstellungen von der automobilen Zukunft. Bei Mercedes heißt die "EQA" bzw. "EQ" und bei BMW „Vision Dynamics“.
Die Versuche der Umweltschützer, den Individualverkehr zu Gunsten der öffentlichen Verkehrsmittel möglichst ganz verschwinden zu lassen, scheinen angesichts dieser Perspektiven eher nicht von Erfolg gekrönt zu werden. Das autonome Auto hat sogar das Potential, die Vorteile der öffentlichen Verkehrsmittel mit den Vorteilen des Individualverkehrs zu verbinden. Verkehrstote bzw. Verletzte, aber auch Strafzettel und Fahrverbote könnten der Vergangenheit angehören. Per Smartphone wird das geparkte Auto vor die Haustür geholt, das Fahrtziel eingeben und gestartet. Nun bleibt Zeit zum Zeitunglesen. Das geräumige E-Auto wird zu einem zusätzlichen Lebensraum, zum Arbeitszimmer, Wohnzimmer und sogar zum Ruheraum. Ein Beispiel dafür, wie dies aussehen könnte, zeigt die Marke Renault mit ihrem Concept Car "SYMBIOZ". Das autonome Auto wird in der Lage sein, dem Fahrer etwas ganz Kostbares zu schenken: zusätzliche Zeit.
Auf der IAA ist die politische Kontroverse, ob und wann der Verbrennungsmotor gesetzlich verboten werden soll, kein Thema. Der Kunde kann darauf vertrauen, dass der Markt dies ganz alleine regeln wird. Obwohl die Hersteller beteuern, dass es eine lange Phase der Koexistenz der beiden Motor-Techniken Verbrennung und Elektro geben wird, arbeiten alle fieberhaft an der Elektrifizierung des Autos. Auch die fast in Vergessenheit geratene Option Wasserstoff ist noch lange nicht vom Tisch, zumal Mercedes, als einer der ganz großen global Player, mit dem Modell GLC F-Cell kurz vor der Serienreife steht. Die Zeit, die dem Verbrennungsmotor noch vergönnt bleibt, wird kräftig genutzt. Nur um den Diesel ist es still geworden. Kein Wort über AdBlue. Aber das alles andere überschattende Thema ist natürlich die Elektrifizierung des Autos und das autonome Fahren. Es kommt der Verdacht auf, die Hersteller wollten durch eine Art vorauseilendem Gehorsam gegenüber Politik und Kunden die Dieselsünden vergessen machen. Leider beginnt außerhalb des Messegeländes die Zukunft aber nicht bereits jetzt, schon deshalb nicht, da wir beim Bau der dafür notwendigen Infrastruktur meilenweit hinterher hinken. Der interessierte, potentielle Kunde spürt dies und wartet ab. Die aktuelle Zulassungsstatistik spricht Bände. Die Situation erinnert ein wenig an die Geschichte vom Hauptmann von Köpenick: ohne Infrastruktur keine Verkäufe und ohne Verkäufe keine Infrastruktur. Aber es macht Spaß, sich die vielen Visionen bzw. auch schon fast serienreifen Konzepte anzuschauen und sich in einen Fahrersitz zu setzen, der sich nach hinten drehen lässt und ein Lenkrad zu versenken, damit es nicht im Wege steht. Im Vergleich dazu wirken heute die einstigen Stars der IAA, die Supersportwagen Bugatti Chiron, Maserati Ghibli usw. fast antiquiert, ziehen aber die Besucher immer noch magisch an.
Marken | Neuentwicklungen neue Generationen Facelifts | Highlights der Gegenwart |
|
Audi
| RS 4 Avant RS 5 A8 | ||
BMW
| i3 2er Coupé M5 6er GT X3 Concept Car "X7" Concept Car "Z4" Concept Car "8 series" Concept Car "Vision Dynamics" | ||
Citroen | C3 Aircross | ||
Dacia | Duster | ||
Ford | EcoSport | ||
Honda | Jazz CR-V Concept Car "Urban EV" | ||
Hyundai
| i30 N Kona i30 Fastback | ||
Jaguar | E-Pace XF Sportbrake XJR 575 | ||
KIA
| Picanto Stonic Stinger Sorento Concept Car "pro cee´d GT" | ||
Lexus | CT NX | ||
Mercedes | S Coupé Concept Cars "EQA" und "EQ" | ||
MINI
| Concept Car "e-MINI" | ||
Opel | Grandland X Insignia CT Insignia GSi Vivaro | ||
Porsche | Cayenne 911 GT2 RS | ||
Renault
| Megane RS Concept Car "SYMBIOZ" | ||
Arona | |||
Smart
| Concept Car "vision fortwo" | ||
Skoda | Karoq Concept Car "Vision E" | ||
Impreza | |||
Suzuki | Swift Sport | ||
Toyota | Yaris GRMN C-HR | ||
VW
| up! GTI Polo GTI Polo Golf Sportsvan Golf T-Roc Concept Car "I.D." Concept Car "I.D. Buzz" Concept Car "I.D. Crozz" |
AUTOMOBILMARKT DEUTSCHLAND |
www.automobilmarktdeutschland.de |
Inhaber und Autor
Dipl. Oec. GERALD BALSER
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