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Aus der Zeit gefallen?
Gerald Balser, 15. August 20220
Dieses Feuerwerk hätte man sich gerne früher gewünscht. Vor nur drei Jahren wäre die automobile Öffentlichkeit voll des Lobes gewesen. Endlich baut VW die richtigen Autos. Gemeint sind das kleine SUV T-Cross, das Cabrio und die "R-Version" vom T-Roc, der Marktführer Golf 8 auch als GTI und R, das facegeliftete Kompakt-SUV Tiguan und das neue Reisecoupé Arteon mit Fließheck bzw. als Shooting Brake.
VW Tiguan R
VW Arteon Shooting Brake
Angesichts der Milliarden EURO-Investitionen von VW für vollelektrische Autos und des Verkaufsbeginns des offiziell als Golf-Nachfolger erkorenen E-Autos ID.3 und weiteren Modellen erscheinen die aktuellen Marktstarts für die klassischen Verbrenner wie aus der Zeit gefallen. Dabei hoffte VW ursprünglich, mit der Entscheidung für das E-Auto eigentlich vor allem das schlechte Marken-Image aufgrund des Dieselskandals vergessen zu machen bzw. den E-Zug nicht zu verpassen. Natürlich ausschlaggebend war letztlich die Entscheidung Chinas für das E-Auto.
Die Grundeinstellungen haben sich fast über Nacht verändert. Niemand in der Branche zweifelt heute noch an der Zukunft und dem Erfolg des E-Autos. Dabei war man sich ursprünglich bei der Ablehnung des E-Autos so sicher. Mercedes setzte lieber auf Wasserstoffautos. Der hochtechnische und sehr aufwendigen Brennzellenmotor rentiert sich jedoch eher für sehr große Motoren in der Industrie, bei der Schifffahrt und eventuell in LKWs. Das scheint selbst Mercedes inzwischen so zu sehen, denn die wenigen "Mercedes GLC F-Cell" kann man nicht kaufen, sondern werden nur an
ausgesuchte Kunden vermietet.
Mercedes GLC F-Cell
Gegen den Kauf eines E-Autos sprachen lange Zeit die entscheidenden Schwächen in der Reichweite und bei der Dauer der Aufladung. Die neuen, modernen E-Autos haben diese beiden Probleme so gut wie gelöst. Außerdem ist der Aufbau eines flächendeckenden Aufladenetzes europaweit voll im Gange. Die Installation einer Wallbox in der eigenen Garage ist inzwischen erschwinglich. Da bleibt als großes Hindernis nur noch der verhältnismäßig hohe Preis des E-Autos.
VW ID.4
Eigentlich hätte das E-Auto wegen der geringen Anzahl an Teilen deutlich billiger sein müssen als das Verbrenner-Auto. Leider überkompensierte die sehr schwere und noch viel teurere Batterie die Vorteile. Aber auch auf diesem Gebiet gibt es Fortschritte. Laut einer Studie von McKinsey sind die Preise für Akkus in den sechs Jahren von 2010 bis 2016 um 80 % gefallen. Tesla und auch VW (Werk Salzgitter) sind dabei, eigene Batteriefabriken zu bauen. Dies wird die Autohersteller nicht nur von Samsung & Co. unabhängiger machen, sondern auch die Preise für Akkus weiter drücken. Aber so weit sind wir noch nicht. Daher promoten zurzeit Regierung und Hersteller reine E-Autos mit bis zu 9.000 € und drücken somit die E-Autos preislich unter das Niveau vergleichbarer Diesel. Dem deutschen Kunden werden diese Fakten nicht mehr lange verborgen bleiben und er wird sich sehr bald auf das E-Auto stürzen. In Holland z. B. ist bereits heute des Model 3 von Tesla das meist verkaufte Auto.
Werk Salzgitter
Angesichts dieser Entwicklung tun mir die klassischen Autoingeneure leid. Sie könnten um die Früchte ihrer Arbeit gebracht werden. Die Frage wird sich sehr bald stellen, ob es wirtschaftlich Sinn macht, zweigleisig zu fahren, in den nächsten Jahren bereits zur Serienreife entwickelte Verbrenner tatsächlich zu bauen. Ganz klar, diese Autos und vor allem die Diesel waren noch nie so sauber wie heute. Aber wie wird es mit dem Wiederverkauf von Verbrennern in wenigen Jahren aussehen? Nicht nur die Hersteller, auch die Autokäufer stecken in einem Dilemma.
Inhaber und Autor
Dipl. Oec. Gerald Balser
St. Pete, FL, Oktober 2016
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