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VW ID.4 vs. VW Tiguan eHybrid
Gerald Balser, 5. Dezember 2020
Ohne Frage, natürlich ist der ID.4 das modernere Auto. Er nutzt die konzeptionellen Vorteile eines E-Autos komplett aus. In den Abmessungen nur 8 cm länger als der 4,50 m lange Tiguan, übertrifft er diesen im Innenraumangebot deutlich und ist eher mit dem 4,70 m langen Tiguan Allspace vergleichbar.
Aber auch der Tiguan hat durch das neuste Facelift an Attraktivität gewonnen und ist technisch auf dem letzten Stand. Sein Design orientiert sich immer mehr am Touareg. Dazu beigetragen haben die leicht erhöhte Motorhaube sowie die neuen, optionalen Matrix-LED-Scheinwerfer, die den Tiguan bulliger erscheinen lassen. Dazu passen die aggressiveren Lufteinlässe links und rechts. LED gibt es nun auch im Heck. Die Vereinheitlichung des Modellschriftzugs mittig unter dem VW-Logo setzt sich auch beim Tiguan fort. Mit dem Facelift erhält der Tiguan auch die neuesten Baukasten-Teile, z. B. das Multifunktionslenkrad und die beiden 10-Zoll-Displays, nun wie im Touareg dicht nebeneinander auf Augenhöhe. Besonders erfreulich ist, dass der Tiguan nach Touareg und Passat endlich auch den äußerst praktischen „Travel Assist“ bekommt. Es soll auch Kunden geben, die den Tiguan einfach nur schöner finden als den ID.4.
Nach den vielen Milliarden an Investitionen für das E-Auto würde VW sicherlich die teure Zweigleisigkeit recht bald beenden. Als Verbrenner überleben würden dann nur noch spezielle, besonders attraktive Nischenmodelle. Diese Strategie von VW war bei der nahezu zeitgleichen Markteinführung des ID.4 und des Golf der 8. Generation bzw. des ID.4 und des facegelifteten Tiguan leicht zu erkennen. Die beiden vollelektrischen Fahrzeuge wurden den beiden klassischen Verbrennern in jeder Hinsicht vorgezogen. Es ist ein Jammer, wenn man bedenkt, dass die Verbrennertechnik bei VW & Co. ihren Höchststand an Effektivität in Verbrauch und Umwelt erreicht hat. Um gerecht zu sein, muss man VW zugestehen, nicht aufgrund des sich verändernden Käuferverhaltens, sondern unter dem Druck der Umweltpolitik in Berlin und Brüssel entschieden zu haben. Selbst der Plug-in-Hybrid ist ein Produkt der Brüsseler Grenzwerterhöhungen bzw. die daraus folgenden extrem niedrigen Verbräuche. Ohne einen entsprechenden Anteil an elektrischen Fahrzeugen in der Flotte der Hersteller könnten die nicht erreicht werden.
Nicht jeder ist darauf erpicht, bei Neuerungen immer in der ersten Reihe zu stehen. Nicht wenige Kunden gehen davon aus, dass jedes neu entwickelte Modell Fehler hat. Dieser Kunde wartet das erste Modelljahr erst einmal ab, um nicht unfreiwillig zum Testfahrer des Herstellers zu werden. Wer Angst davor hat, irgendwo einmal mit leerer Batterie liegen zu bleiben, der wird sich eher für das Hintertürchen, den Tiguan eHybrid, entscheiden. Der Optimist vertraut darauf, dass aktuelle Schwächen sehr bald ausgeräumt sein werden. Er will sich nicht mit zwei Techniken gleichzeitig abgeben und freut sich über die äußerst geringen Unterhaltungskosten seines E-Autos. Allerdings wäre für beide Modelle die Installation einer Wallbox von großem Vorteil. Probleme mit dem Aufladen haben allerdings jene Käufer, die in großen Wohnblocks zur Miete wohnen.
Tiguan eHybrid
Motor | Leis-tung (PS) | Ver-brauch (l) (kWh) | V-max (km/h) | Be-schleu- nigung | Akku (kWh) | Reich-weite (km) | CO2 | Effi-zienz (Klasse) | R-Line |
1.4 TSI eHybrid 4MOTION 7G DSG | 156 115 245 | 1,5 13,8 | 205 | 7,5 | 9,2 | 57 | 32 | A+ | 47.311 |
ID.4 Elektro
Motor | Leis-tung (PS) | Ver-brauch (kWh) | V-max (km/h) | Be-schleu- nigung | Akku (kWh) | Reich-weite (km) | CO2 | Effi-zienz (Klasse) | 1st Max | |
ID.4 4MOTION 1G-Auto | 306 | 17,2 | 160 | 8,5 | 77 | 520 | 0 | A+ | 48.691 |
Gegenüber dem ID.4 profitiert der Kunde beim Kauf des neuen Tiguan eHybrid lediglich in der möglichen Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h gegenüber 160 km/h des ID.4. In allen anderen Bereichen verliert er. Auch der Preis liefert keine Entscheidung. Zwar ist der ID.4 First Edition gegenüber dem deutlich besser und umfangreicher ausgestatteten Tiguan R-Line immer noch ca. 1.300 Euro teurer. Das Preisverhältnis gleicht sich jedoch, aus sobald der Umweltbonus eingerechnet wird (EV: 9.000 € netto, PHEV: 7.500 € netto). Und der Anspruch wurde von der Regierung gerade auf 2025 verlängert.
Welches der beiden Modelle man kaufen sollte, lässt sich generell nicht sagen. Alles hängt ab von der individuellen Lebenssituation und der Bereitschaft des Käufers, Neues zu wagen, aber auch vom persönlichen Geschmack. Letztlich stellt sich aber doch die Frage, ob das Angebot eines Plug-in-Hybriden angesichts der riesigen Fortschritte der E-Autos hinsichtlich Reichweite und Aufladegeschwindigkeit, heute überhaupt noch notwendig ist.
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