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Gießener Anzeiger
28.12.2016
Gerald Balser erstellt Homepage "Automobilmarkt Deutschland"
Von Christian Nemeth
GIESSEN - Golf, Scirocco, Polo - erfunden hat Gerald Balser (72) diese Volkswagen-Klassiker zwar nicht im technischen Sinne, wohl aber im sprachlichen. Denn der Wortschöpfer - bei den ersten beiden Begriffen allerdings in Kooperation mit einem ehemaligen Kollegen - dieser drei VW-Modelle ist der Ur-Gießener, der in den 1970er Jahren für vier Jahre in der Marketing-Abteilung des Wolfsburger Automobilkonzerns tätig war. Zuvor hatte er an der Justus-Liebig-Universität Ökonomie studiert.
In seinem heimischen Arbeitszimmer: Auto-Enthusiast Gerald Balser
Balsers Leistung in Wolfsburg bestand unter anderem darin, die Fahrzeugbezeichnungen von technischen beziehungsweise langweiligen Modellnummern zu griffigen Modellnamen zu modernisieren, um die VW-Wagen für potenzielle Kunden attraktiver erscheinen zu lassen. Nachdem zuvor bereits kurzfristig, vielleicht eher zufällig die Wortkreation VW Passat entstanden war, stand für Balser und die damalige PR-Abteilung fest, dass zukünftig Windnamen die Wolfsburger Fahrzeuge schmücken sollten. Schnell merkte man aber, dass der Wortkontext "Wind" für Automobilnamen nicht unerschöpflich ist. Im Grunde fiel lediglich noch die Bezeichnung "Scirocco" ab - in der Meteorologie ein heißer Wind, der von der Sahara in Richtung Mittelmeer strömt. Da, wie Balser heute erläutert, zu Wind auch der Begriff Wasser passt, habe man im Anschluss aus diesem Wortbereich passende Namen abgewogen und gefunden: So stand der VW Golf ursprünglich für die verkürzte Bezeichnung des Golfstroms. Da eine Werbeagentur das VW-Auto allerdings weniger mit dem Strom als mit dem Sport in Verbindung brachte - und zwar unter dem Slogan "Der neue Volkssport: Golf - und hierfür allgemeine Zustimmung erhielt, war für Volkswagen und Balser freilich noch eine weitere Pforte in Sachen Wortschöpfungen geöffnet: der Sport oder genauer: die Sportarten. Diese zusätzliche Option mündete nachfolgend in dem VW Polo, als dessen Namensgeber Gerald Balser heute zu 100 Prozent bezeichnet werden darf. Diesen Vorschlag entwickelte er damals nämlich ohne kollegiale Hilfestellung. Balser kehrte bereits 1975 wieder nach Gießen zurück, um nach einem einjährigen Referendariat und einer kurzen Tätigkeit in Limburg fortan als Lehrer an der Friedrich-Feld-Schule - seit diesem Jahr Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten - zu unterrichten sowie ab seinem 62. Lebensjahr als deren Direktor (bis 2011) zu fungieren. Die Liebe zum Auto blieb jedoch stets erhalten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der technikbegeisterte Pensionär seit rund einem Jahr einem neuen Projekt widmet, das ebenfalls mit dem fahrbaren Untersatz zu tun hat. Und das ging folgendermaßen los: Bei seinen Recherchen für einen Neuwagen für seine Ehefrau bemerkte Balser, dass in Deutschland zwar ein enormes Angebot an neuen Fahrzeugen besteht, es aber schwierig ist, hierbei den Überblick zu wahren. Zwar bietet der ADAC im Internet eine umfangreiche Automobil-Datenbankan, diese bezeichnet Balser allerdings als "überfrachtet und in der Handhabung zu kompliziert". Eine weitere App der Zeitschrift "auto motor sport" habe derweil ein zu dürftiges Angebot vorliegen. In Folge dieser Erkenntnis machte sich Balser also vor rund zwölf Monaten daran, seine eigene Homepage zu erstellen, um "die fehlende Transparenz beim Neuwagen wiederherzustellen". Rund 10 000 Modelle umfasst seine Internetseite, die erst kürzlich unter der Adresse www.automobilmarktdeutschland.de freigeschaltet worden ist, die Seite wird monatlich von Balser aktualisiert. "Es ist viel mehr Arbeit als nur die Daten einzugeben", lächelt der Auto-Enthusiast, der sich für sein Projekt eigens in Web-Design eingearbeitet hat. Als bloße Datenbank möchte Balser seine Homepage im Übrigen nicht verstanden wissen: "Es ist keine Datenbank, denn damit muss man selbst arbeiten. Bei mir ist alles schon zusammengestellt." Tatsächlich besticht die Balser-Homepage durch eine wohldurchdachte Übersichtlichkeit. So kann man Neuwagen unter anderem nach unterschiedlichen Kriterien sortieren, beispielsweise nach Karossen, Marken, Klassen oder auch alternativen Motoren, sodass man rasch eine brauchbare Übersicht zu allen aktuellen Elektro-Fahrzeugen erhält - inklusive technischer Daten und Preise.
Die Seite wird von Balser privat betrieben, ist kostenlos und verfolgt keine kommerziellen Ziele. "Sie dient lediglich der Information von an Neuwagen in Deutschland Interessierten", so der Gießener Automobilliebhaber, der natürlich gespannt ist, auf welche Resonanz sein neuestes Projekt in Zukunft stoßen wird.
Gießener Allgemeine
22.12.2016
Von Armin Pfannmüller
Zurück zur ersten großen Liebe
Gießen (pd). Dass er gerne an etwas arbeitet, das ihm Spaß macht, hat man bereits bei seiner Verabschiedung gemerkt. Erst mit 67 Jahren ist Gerald Balser 2011 als Leiter der damaligen Friedrich-Feld-Schule in den Ruhestand gegangen. Und dass das Wort Ruhestand ein dehnbarer Begriff ist, stellt der mittlerweile 72-Jährige aktuell unter Beweis. Balser hat eine Homepage entwickelt, die potenziellen Neuwagenkunden Orientierung beim Autokauf bietet. Unter www.automobilmarktdeutschland.de erhalten Interessenten einen Überblick über 33 Marken und rund 10 000 Fahrzeugmodelle von Alfa Romeo bis VW, unterteilt in mehrere Klassen und Karossen.
»Meine Frau Gabriele ist immer Golf gefahren«, berichtet der Oberstudiendirektor i. R. im Gespräch mit der Gießener Allgemeinen Zeitung. Doch weil auch der Dauerbrenner VW von Modell zu Modell größer wird, passte die neueste Golf-Version irgendwann nicht mehr in die Garage. Ein kleineres Auto musste her. Familie Balser fing vor gut einem Jahr an, im Internet zu recherchieren. »Man wurde regelrecht erschlagen von der Fülle der Angebote«, erinnert sich der 72-Jährige. Balsers erste Erkenntnis: Auf der Suche nach Gebrauchtwagen ist es einfach, an Informationen zu kommen, für neue Modelle wird es deutlich schwieriger. Als »ganz brauchbar« stuft er die ADAC-Datenbank ein, die er allerdings »ziemlich überfrachtet« findet. »Man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht.« Die Internet-Informationen eines Motorsport-Magazins sind dagegen aus seiner Sicht »zu dürftig« und nicht aktuell. Dass Interessenten sich über das Neuwagenangebot keinen markenübergreifenden Überblick verschaffen können, hat Balser nicht nur geärgert, »es hat meinen Ehrgeiz gekitzelt.«
»VW war meine erste große Liebe«, sagt er rückblickend. Seine Vergangenheit in der Automobilbranche und die Erfahrung in der Schule – beispielsweise beim Aufbau eines Lernbüros – lassen aus der Idee einen konkreten Plan werden. »Zeit genug hatte ich ja schließlich.«
»Ich habe bewusst auf die Verwendung einer Datenbank verzichtet«, sagt der 72-Jährige und räumt ein, dass er zunächst mal die ein oder andere Idee verwerfen musste. »Es geht schnell, wenn man etwas nachahmt. Aber es ist eine Riesenaufgabe, etwas Eigenes zu entwickeln.« Balser erstellt eine Matrix, in der er jede Karosserievariante einer Klasse zuordnet. So erhalten Interessenten einen schnellen Überblick, welcher Hersteller welches Modell zwischen Kleinst- und Luxusklasse als Limousine, Van, SUV, Coupé oder Cabriolet anbietet. Dafür hat Balser sich mit allen gängigen Herstellern in Verbindung gesetzt und überwiegend positive Reaktionen erhalten. »Die meisten waren interessiert und wohlwollend, nur wenige haben zurückhaltend reagiert.« Ein einziger Hersteller wollte gar nicht kooperieren und hat ihm die Nutzung der offiziellen Fotos untersagt.
Nicht berücksichtigt hat er »Exoten« wie Rolls Royce, Ferrari oder Lada mit minimalen Jahresverkäufen. Informiert wird unter anderem über Preis, Leistung und technische Daten eines Modells, Balser nimmt aber auch alternative Fahrzeuge mit Elektro-, Hybrid- oder Erdgasantrieb auf seine Homepage.
»Ich verfolge keinerlei wirtschaftliche Interessen«, stellt der ehemalige Schulleiter klar. Obwohl er überhaupt keine Werbung gemacht hat, verzeichnet die Seite bereits mehr als 24.000 Klicks. Balsers Vermutung: Die Autohersteller arbeiten regelmäßig mit seiner Website, »weil sie nichts Besseres haben«. Seine Frau fährt übrigens mittlerweile Polo.
AMD AUTOMOBILMARKT DEUTSCHLAND |
www.automobilmarktdeutschland.de |
Inhaber und Autor
Dipl. Oec. GERALD BALSER
St. Pete, FL.
Oktober 2016
Über
1.445.000
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ACHTUNG!!!
Neue Gliederung. Noch Informativer, noch aktueller.
VW-Mitarbeiter
Gerald Balser
IAA Frankfurt 1973
Zentrale Marketingplanung
Wolfsburg 1974
AUTOMOBILMARKT-NEWS |
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