China treibt Deutschlands Automobilindustrie in die Krise
Gerald Balser, 21. September 2024

Die Zulassungen Pkw im August 2024 in Deutschland sind gegenüber dem Vorjahr dramatisch um 27,8 % gesunken. Die E-Autos hat es besonders getroffen. Die Kunden sind total verunsichert. Politisch ist der Verbrenner ein Auslaufmodell. Auf dem Markt ist das favorisierte E-Auto gescheitert. Für eine Umweltprämie ist kein Geld vorhanden. Das E-Auto ist wegen der sehr teuren Batterie einfach viel zu teuer, in Deutschland, nicht in China. Die Chinesen sind in der Lage auch Kleinwagen zu Preisen unter 20.000 Euro anzubieten. E-technisch sind die chinesischen E-Autos top. Das haben die chinesischen Kunden auch erkannt, verschmähen die vorher so begehrten Importmodelle und bevorzugen einheimische Modelle. Von dieser Änderung im Käuferverhalten ist vor allem VW betroffen, der bislang Marktführer war, und 40 % seines Absatzes in China verkaufte. Die einst so erfolgreichen VW-Modelle drohen zu Nischenmodellen zu werden.

In Deutschland haben die China-Autos keinen guten Ruf: bieder bis hässlich, schlechte Qualität und ein Wiederverkauf nur mit hohen Verlusten möglich. Dies dürfte sich mit den neuen E-Modellen grundsätzlich ändern. Der Zeitpunkt für einen Einstieg in den deutschen Markt ist günstig. Die deutschen Hersteller haben bei E-Autos große Absatz-Schwierigkeiten, insbesondere VW. Die E-Modelle von VW sind einfach zu teuer. Qualität und Design können diesen Nachteil nicht ausgleichen. Die neuen, technisch überzeugenden, im Design attraktiven E-Autos aus China könnten den europäischen Herstellern das Fürchten lehren und sie stehen bereits vor der Tür. Genauer betrachtet, sind chinesische Autos bereits seit einigen Jahren erfolgreich in Europa vertreten. Viele haben dies gar nicht mitbekommen, denn sie wissen nicht, dass sich die europäischen Traditionsmarken Volvo, Land Rover, Jaguar und MG im chinesischen Besitz befinden.

Die Produktionskosten in Europa liegen deutlich über denen in China. Besonders teuer ist der Standort Deutschland. Hohe Lohn- und Energiekosten machen es VW unmöglich, preisgünstig zu produzieren. Die billigen ausländischen Werker müssen die hochbezahlten Werker in Wolfsburg subventionieren. Am Golf in Wolfsburg wird so gut wie nichts verdient. Dabei müssen die Verbrenner immer noch die hohen Entwicklungskosten des E-Autos verdienen. Die Entwicklung ist im Vergleich zu China sehr langsam. Die Transformation erfolgt schleppend. Der riesige VW-Konzern stößt an seine Grenzen.

Warum werkelt jeder deutsche bzw. europäische Hersteller alleine vor sich hin? Angesichts der drohenden Gefahr ist eine enge Zusammenarbeit angesagt. Die daraus folgenden Synergien und Kosteneinsparungen könnten unserer Automobilindustrie ein Überleben sichern. Ein Beispiel, wie man es machen kann, zeigt der STELLANTIS-Konzern (Peugeot, Citroen, Opel, Fiat, Jeep, Chrysler, DS, Alfa Romeo, usw.)

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