VW ID.7 – Oberklasse wird zu oberen Mittelklasse
Gerald Balser, 21. Februar 2024
VW hat Mut. Hat VW aus der Pleite Phaeton nicht gelernt? Das neueste Modell seiner E-Autos, der ID.7, entspricht mit seinen Abmessungen und insbesondere mit einer Fahrzeuglänge von fast 5 m in etwa denen des Phaeton.
Nein, diesmal ist alles anders. War der Phaeton im Grunde ein aufgeblasener Stufenheck-Passat (der inzwischen auch aus dem Programm genommen wurde), so wirkt der neue ID.7 eher wie ein elegantes Coupé mit vier Türen, ähnlich dem recht erfolgreichen Arteon. Und dem ID.7 wird demnächst ein Shooting Brake zugestellt, der nicht Variant, sondern Tourer heißen wird. Eine Voraussetzung für den Verkaufserfolg, ein ansprechendes Design, dürfte erfüllt sein. Aber VW und Oberklasse, das passt nicht. dafür ist die Edelmarke Audi zuständig.
Der ID.7 soll aber gar nicht Oberklasse sein. VW scheut den Vergleich mit Mercedes, BMW, aber auch mit Audi und übt sich im Understatement. Bescheiden spricht VW von der „Oberen Mittelklasse“. Die neue Technik des ID.7 und die qualitative Anmutung im Innenraum liegen klar über dem Niveau der Mittelklasse-Fahrzeuge ID.4 und ID.5. Auch der günstige Einstiegspreis für das überraschend komplett ausgestattet Grundmodell, in Höhe von ca. 52.000 Euro, hebt sich nicht sehr deutlich von den beiden SUV ab, wenn sie ähnlich komplett ausgestattet sind. Im Vergleich zum BMW i5 und zu Mercedes EQE ist der VW ID.7 ein Schnäppchen.
Ich kann nur hoffen, dass VW sich nicht zwischen die Stühle gesetzt hat und das Konzept“ viel Auto für wenig Geld“ aufgeht.