Porsche mit Rekordergebnis
Gerald Balser, 18. April 2023
Seit September 2022 wird Porsche an der Börse gehandelt und ersetzt inzwischen im deutschen Leitindex DAX den Sportartikelhersteller Puma. Der Käufer von neuen Porsche-Aktien dürfte sich freuen. Porsche hat das Geschäftsjahr 2022 mit neuen Rekordwerten abgeschlossen. Der Umsatz der Volkswagen-Tochter Porsche stieg gegenüber dem Jahr 2021 um fast 14 Prozent auf jetzt 37,6 Milliarden Euro. Der Gewinn betrug im Jahr 2022 vor dem Abzug von Steuern gut 6,8 Milliarden Euro und übertraf damit den Wert des Jahres 2021 um 1,5 Milliarden Euro. Wenn der neu CEO des Konzerns und alte Geschäftsführer von Porsche, Oliver Blum, mit dem VW-Konzern ähnlich erfolgreich werden sollte, dann hat man bei VW alles richtig gemacht.
Die weltweiten Absatzzahlen des Jahres 2022 verteilen sich wie folgt:
Weltweit 309.884
China 95.671
Europa 86.160
davon Deutschland 28.565
Nordamerika 79.166
Übersee 39.937
Erstaunlich ist dieser Erfolg von Porsche, der trotz der Lieferprobleme durch Covid und der Ukraine-Krise erzielt werden konnte. Der Erfolg von Porsche ist aber auch ein Gegenbeweis der Behauptung, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen den Verkauf leistungsstarker, sport-licher und schneller Autos ausbremsten. Man kann davon ausgehen, dass die Einführung einer generellen Geschwindigkeitsbeschränkung in Deutschland von 130 km/h am Kaufverhalten nichts ändern würde. Schneller darf auf keiner Autobahn der Welt gefahren werden. Aber wenn man ehrlich ist, steht „freie Fahrt für freie Bürger“ nur auf dem Papier. Tatsächlich gibt es auf unseren Autobahnen sehr viele Abschnitte mit 80 km/, 100 km/h und 120 km/h. Hinzu kommen noch die vielen Baustellen.
Mit einer schnelleren Verbreitung von E-Autos könnte sich das Problem bald von selbst lösen, denn die Masse der E-Autos lässt nur eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h zu. Für die großen E-Autos verringert schnelles Fahren die Reichweite und erhöht die Fahrtkosten drastisch.
Die FDP und der Porsche-Fahrer Lindner haben hier eine Gelegenheit verpasst. Man hätte einen wunderbaren Kompromiss eingehen können: Die FDP gibt ihren Widerstand gegen das Tempolimit auf und die Grünen stimmen einer Verlängerung der Laufzeiten unsere drei verbliebenen, noch jungen KKW zu. Die SPD hätte diesen Kompromiss sicher mitgetragen.